Neun Tage sind nun im neuen Jahr schon wieder vergangen und der Alltag hat uns größtenteils schon wieder eingeholt. Für mich jedoch ist es an der Zeit, einen kleinen Jahresrückblick für 2016 zu verfassen und meine Erlebnisse, Gefühle und Projekte noch einmal zu reflektieren.
Eines der wohl größten und alltagsverändernden Highlights im vergangenen Jahr war, dass Jaro an meine Seite gekommen ist. Der dreijährige Labradorrüde wurde im Januar von meinem Hundetrainer Carsten im Tierheim Donauwörth entdeckt. „Ein Diamant, den man noch etwas schleifen muss“, waren seine damaligen Worte. Seit Ostermontag ist Jaro nun bei mir und er ist ein wundervoller Wegbegleiter. Er liebt es zu lernen und ist sehr bestrebt all meinen Wünschen zu entsprechen.
Die Übernahme von Jaro brachte noch andere schöne Bekanntschaften und Freundschaften. So kommen viele Nachbarn gerne zum freiwilligen Gassi mit dem „Temperamentsbolzen“. Ganz besonders freut mich das große Engagement einer Nachbarsenkelin, die bei jedem Wetter und in jeder freien Minute mit Jaro Zeit verbringt.
Der zweite große und alltagsverändernde Höhepunkt in 2016 war die Veränderung meiner beruflichen Herausforderung. Das Comeback in die Branche der elektronischen Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung, sprich zur Firma Humanelektronik, war wie ein erneuter „sechser im Lotto“! Eine hochwertige und herausfordernde Tätigkeit sowie ein geniales Team erwarteten mich dort. Für Menschen mit starken körperlichen Einschränkungen ist es besonders schwer einen vollwertigen Arbeitsplatz in der freien Wirtschaft zu finden. Mir ist dies nun bereits dreimal in meinem Leben gelungen – zuletzt am 01.06.2016. Dies erfüllt mich mit Freude und Stolz!
Das Jahr 2016 zeigte mir außerdem wieder einmal, dass man an Träume glauben muss, um sie zu verwirklichen. So konnte ich mir zu Beginn des Jahres im Keller unseres Hauses eine mittelalterliche Schänke einrichten. Der Sommer brachte mir viel Freizeit in einem Nördlinger Mauergrundstück, welches ich dank eines Freundes besuchen darf, wann immer ich möchte. Letztlich brachte mir das Jahresende noch die Verwirklichung eines Kindheitstraumes in Form eines großen, schönen Aquariums. Diesen Traum hätte ich mir ohne die vielen Unterstützer und Helfer, bei denen ich mich an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken möchte, nicht verwirklichen können.
Leider brachte 2016 nicht nur positive Aspekte in mein Leben. So musste ich leider erfahren, dass die Gerüchteküche um meine Person unbeschreibliche Geschichten zaubert! Diese sind oft schwer zu verkraften, manchmal amüsieren sie mich aber auch. Schade ist aber daran am meisten, dass die Leute immer nur über einen und nicht mit einem reden. So bin ich beispielsweise todkrank und fast schon am Sterben, oder ich hätte so viel Geld, dass ich mir zehn Pflegekräfte Tag und Nacht leisten könnte…
In einer Versorgung wie meiner ist es selbstverständlich, dass sich immer wieder einmal eine voll arbeitsnehmende Person beruflich oder geografisch verändern möchte, eine Aushilfskraft aus Zeitmangel die Nebentätigkeit bei mir beendet oder auch mal jemand schwanger wird. So musste ich auch im vergangenen Jahr von einigen lieben Menschen Abschied aus dem Dienst nehmen. Die Gerüchteküche wird jetzt wieder brodeln, doch sowohl die betreffenden Personen als auch ich wissen, dass es rein arbeitstechnische Gründe hatte. Aber die Assistenz brachte mir im Laufe des letzten Jahres zahlreiche positive Menschen (von Mönchsdeggingen bis hin nach Bosnien-Herzigovina) in mein Leben. Es ist schön, solch wertvolle Personen kennen zu lernen und/oder um sich haben zu dürfen.
Bis vor wenigen Jahren konnte ich mit dem Begriff Lieblingsmensch nicht viel anfangen. Genauer gesagt, wusste ich gar nicht, dass es dieses Wort überhaupt gibt bzw. es nicht das Gleiche wie ein Lebenspartner ist. Jetzt hat dieser Begriff eine ganz andere Bedeutung in meinem Leben gewonnen. Besonders schön ist es, dass sich im vergangenen Jahr eine langjährige Freundschaft hin zum „Lieblingsmenschen“ entwickelt hat. Es ist schön zu wissen, dass es jemanden im Leben gibt, der für alle Sorgen ein offenes Ohr hat, der immer da ist oder zuhört, wenn man Bedarf ist, dem man vollstes Vertrauen aussprechen kann und dem man größte Empathie entgegen bringt. Danke dir dafür, mein Lieblingsmensch!
Selbstverständlich gab es auch so manches Events, über die ich mich anno 2016 sehr gefreut habe: Zum einen war das lang ersehnte Stadtmauerfest in Nördlingen, welches nur alle drei Jahre stattfindet. Zum Glück erlaubte es mir meine Gesundheit, dass ich an allen drei Tagen voll dabei sein konnte. Ein ebenfalls großes Event war ein weiteres Konzert von Unheilig. Bedauerlicherweise war es die Abschiedstournee des Grafen, was mir im Vorfeld als auch im Nachgang ein lachendes und ein weinendes Auge bescherte.
Vielen Dank an alle, die mich 2016 begleitet haben,
…vor allem dem Schutzengel, der im Himmel über mich wacht!
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